Jahresfestsitzung Markt Postbauer-Heng am 07.01.20

Festrede des 1. Bürgermeisters Horst Kratzer

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,

auch ich darf sie ganz herzlich begrüßen zur diesjährigen Festsitzung des Marktes Postbauer-Heng und Ihnen zu allererst ein gesundes neues Jahr 2016 wünschen, voller Glück und Zufriedenheit.

Glaube an Wunder, Liebe und Glück! Schau nach vorn und nicht zurück! Tu was du willst, und steh dazu; denn dein Leben lebst nur du!

Liebe Gäste, den schönen Spruch setzte ich heute an den Beginn, denn das Jahr 2015 ist Vergangenheit, die Zukunft und das ganze Jahr 2016 liegen vor uns und jeden Augenblick in diesem Jahr sollen wir als Geschenk betrachten.

2015 ist passé und 2016 ist da, viel zu schnell ist das alles wieder passiert und die Zeit rennt nur so dahin. 2015 war für Postbauer-Heng und seine Bürger insgesamt betrachtet wieder ein gutes und ich denke auch erfolgreiches Jahr. Unsere Marktgemeinde feierte 10 Jahre Markterhebung, 25 Jahre Naturfreibad, 125 Jahre freiwillige Feuerwehr Heng, 50 Jahre TSV Pavelsbach, viele weitere Feste und auch unsere Traditionskirchweihen, zu denen wir heute Abend noch kommen werden.

Es wurde viel gebaut, saniert und geplant - von der Gemeinde, von den Vereinen und vor allem auch von privat, von den Bürgerinnen und Bürgern.

Das ganze Jahr über wurde auch wieder unglaublich viel ehrenamtlich geleistet und dies hat sicherlich zu einem guten Miteinander beigetragen. Immer wenn sich was rührt, dann ist das gut für ein Wir-Gefühl, für eine positive Grundstimmung – die wichtige Grundlage einer lebenswerten Gemeinde und das haben wir uns ja alle miteinander auf die Fahnen geschrieben.

Diese stolze Gesamtleistung ist im Grunde auf das gelebte Ehrenamt zurückzuführen, das wir ganz oben anstellen müssen, denn ohne diesen Einsatz käme der Motor ganz schnell zum Stottern. Eine Gemeinde kann im Wesentlichen nur dafür sorgen, dass die Marschrichtung stimmt, das Rüstzeug dafür da ist und vor allem auch die nötigen Mittel dafür bereitstehen. Dies haben wir 2015 wieder gemeinsam erreicht und dafür darf ich mich bei allen ganz herzlich bedanken, die in irgendeiner Form dazu beigetragen haben. Dabei ist es nicht so wichtig, in welcher Funktion oder bei welchem Verein man tätig ist, wichtig ist alleine die Bereitschaft sich zu engagieren und mit dabei zu sein.  

An dieser Stelle darf ich aber auch allen besonders danken, die an vorderster Stelle, als Vorsitzender eines Vereins Verantwortung übernommen haben und dies schon seit Jahren tun. Sie alle wissen, dass dies nicht immer der leichteste Job ist – viele glauben alles besser zu wissen, Kritik ist manchmal eher zu finden als Lob und Dankbarkeit. Darum herzlichen Dank Ihnen allen stellvertretend für die große Vereinsfamilie in unserer Marktgemeinde.  

Liebe Vereinsvorsitzende, wir haben sie auch eingeladen, weil sie die Vertreter vieler unserer Bürger sind. Fast jeder zweite in Postbauer-Heng ist bei uns in einem Verein organisiert, angefangen von den Sportvereinen, den Feuerwehren, dem Rotem Kreuz, den Bürgerinitiativen bis hin zur Nachbarschaftshilfe -  über 50 Vereine bilden das Rückgrat des öffentlichen Lebens. Herzlichen Dank dafür.  

Rückblick und Ausblick

Wir wurden in den letzten Tagen wieder im Fernsehen und in den Zeitungen überhäuft mit Jahresrückblicken in Worten, in Bildern und mit Videos. Wenn man sich diese anschaut und so über sich ergehen lässt, dann stellen wir immer wieder fest, dass wir die meisten Ereignisse in 2015 schon wieder völlig verdrängt und vergessen haben. Wir sagen nur noch, „ja genau, das war ja auch noch, stimmt, hab ich aber schon wieder vergessen“.

Die Frage ist auch, was bleibt uns von jedem Jahr, was merken wir uns, wenn nicht gerade Olympia oder Fußball-WM ist und auch diese Events rücken immer mehr ins Abseits oder werden immer kritischer gesehen wegen Korruptionsfällen und dergleichen. 

Haben wir noch den Respekt oder die Achtung vor so großen Dingen, wie vielleicht noch vor 10, 20 oder 30 Jahren? Was bewegt uns wirklich noch richtig stark und wo sind wir schon etwas abgestumpft angesichts der Flut von Bildern und Nachrichten, die auf uns einwirken.  

In einem Nachrichtenmagazin stand vor wenigen Tagen ein sehr interessanter Artikel:  

„Im Jahr 2015 hat nach der sog. Zeitenwende, der Wiedervereinigung von 1989/90 eine nächste Epoche begonnen. Der gewaltige Flüchtlingsdruck, zusammen mit einem immer stärker organisierten Terrorismus vor allem islamistischer Prägung, wird die Welt wohl ebenso einschneidend verändern, wie damals die Globalisierung der Wirtschaft oder der Fall des Eisernen Vorhangs.

Von nun an wird es noch mehr darum gehen, die offene Gesellschaft, die sog. Freie Welt gegen ihre Feinde, gegen den wachsenden und näherkommenden Terrorismus zu verteidigen.

Eine Bedrohung können aber auch jene Mitbürger darstellen, für die Freiheit und Freizügigkeit jetzt plötzlich keinen Wert mehr haben. Bürger, die mit der Angst und Überforderung vieler Bürger spielen und eigentlich damit noch zusätzliche Ängste schüren.

Es sind verständliche, urmenschliche Reflexe, die hinter der Sehnsucht nach Überschaubarkeit stecken – und doch wäre es die völlig falsche Reaktion, sich dem hinzugeben.

Wir sollten uns aus Angst vor Terror weder in einen Überwachungsstaat verwandeln, noch sollten wir voreilige Schlüsse ziehen. Ziel und Maß sind der beste Ratgeber.

Denn die offene Tür, gerade für Schutzbedürftige, ist der Kern einer offenen Gesellschaft. Bayern hat im letzten Jahr bewiesen, was es leisten kann.

Würden wir uns verschließen, hieße das, uns selbst zu verleugnen, unseren Glauben an Freiheit und Menschlichkeit.

Einen größeren Triumph könnten wir den Feinden der offenen Gesellschaft nicht bescheren.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es keine hundertprozentige Sicherheit geben wird und dass mehr Sicherheit nur um den Preis von weniger Freiheit zu haben ist. Dieses Spannungsverhältnis immer wieder neu auszuloten ist wohl die größte Herausforderung der kommenden Jahre."  

Eine Betrachtungsweise, in der wir uns mehr oder weniger wiederfinden und die auch zeigt, mit welchen Kernproblemen wir in den nächsten Jahren national und international beschäftig werden.   Doch zurück in unsere Marktgemeinde

Postbauer-Heng war 2015 geprägt von mehreren wichtigen Themen, die auch für 2016 und die kommenden Jahre von Bedeutung sind. Ich denke da vor allem an die zahlreichen Baumaßnahmen wie die neue Sporthalle, der vierte Kindergarten, Sanierungen und auch die beeindruckende Zahl von privaten Investitionen im Gewerbe- und auch im Wohnungsbau.

Die Geburtenzahlen sind in den letzten Jahren ein gutes Stück höher als die Sterbefälle, ein gutes Wachstum für eine gute Zukunft. Nun müssen wir diesen Trend stützen und ausbauen und die Kernarbeit im Marktgemeinderat liegt deswegen in den Themen der Zukunft: Ein gesundes Wachstum in der Bevölkerung, beim Bauland und bei der gewerblichen- und Dienstleistungsentwicklung. Nicht im Übermaß, nur ein wenig aber konstant und eben kein Schrumpfen.

Dass wir keine Angst haben müssen, zu stark zu wachsen, zeigen die Zahlen der letzten 10 Jahre – nur etwa 200 Bürger mehr, aber ein positiver Trend ist wichtig für die Gesamtstimmung, auch im Landkreis. Interessant auch, dass wir derzeit fast eine Pattsituation Frauen und Männer haben 3882 Frauen stehe 3884 Männer gegenüber – rein theoretisch wohl gemerkt. Im Jahr 2000 Altersdurchschnitt 37, im Jahr 2015 Altersdurchschnitt 42.  

Flüchtlinge

2 Sätze auch noch zum  Thema Flüchtlinge. Das wir in Postbauer-Heng derzeit keine Asylbwerber haben liegt nicht daran, dass wir uns versperren, nein im Gegenteil wir haben im wieder betont, dass es uns auf dezentrale Unterbringung ankommt und haben dafür auch Angebote an Landkreis und Regierung gemacht. Ich bin sicher, dass auch wir ab 2016 und darüber hinaus unseren Beitrag dazu leisten können.  

Wachstum und gute Infrastruktur bringt auch Planungen auf den Tisch, die einer gründlichen Diskussion bedürfen. Ich meine hier im Besonderen die sogenannte verdichtete Bauweise und die Entscheidung darüber, was wo gebaut werden darf. Hier ist die Abwägung zwischen vorhandener Siedlungsbebauung und einem eher vorstädtischen Charakter zu treffen, um auch für künftige Planungen eine Richtschnur aufzuweisen.

Stromtrassen

Auch das schwierige Thema Stromtrassen wird uns 2016 wieder stark in Anspruch nehmen. Kommt die Aufrüstung, wann, wo und in welchem Umfang. Ich bin dankbar, dass wir hier gemeinsame Wege gingen und in Zukunft auch gehen werden, Bürger, die BI’s und der Marktgemeinderat – das gleiche Ziel vor Augen.  

2016 wird auch das Jahr der Einweihungen und Eröffnungen werden für ein großes und ein kleineres Projekt. Unsere neue Sporthalle liegt im Zeit- und Kostenplan und dafür bin ich allen Beteiligten besonders dankbar, den Planern, unserer Rathausverwaltung, dem Schulverband und natürlich den Baufirmen. Wenn alles so weitergeht, können wir bis zum Schulbeginn im September die neue Halle in Betrieb nehmen.

Ein Mammutprojekt für uns alle und deswegen sind wir froh und glücklich, dass der Neubau des 4. Kindergartens mit 2 Gruppen auf völlig anderem Fundament steht. Hier gehen wir neue Wege, wir lassen das Gebäude von einem Bauträger, der Fa. ConleBau  in deren Eigenverantwortung bauen und durch die Johanniter betreiben – so auch neu im Landkreis und aus unserer Sicht für alle Beteiligten ein WinWin-Situation. Wir haben eine festkalkulierte Kostenbeteiligung und überlassen einem Privaten den Bau, den Betrieb und den Unterhalt nach gesetzlichen Vorgaben. Ich bin überzeugt, dass dieser Weg in Zukunft immer mehr gewählt wird zur Entlastung der Kommunen und deren Haushalte.  

Sie sehen, die Arbeit geht nicht aus und ich möchte es nicht versäumen, mich an dieser Stelle auch zu bedanken für ein gutes Miteinander, einer guten, offenen und ehrlichen Diskussionskultur im Marktgemeinderat und den Ausschüssen. Die Sache steht im Vordergrund und das erwarten die Bürger auch von uns.  

Dank

Bedanken darf ich mich bei Landrat Willibald Gailler, dem Landratsamt und dem Kreistag für die tatkräftige Unterstützung bei der Beratung und Umsetzung zahlreicher Themen. Ganz herzlichen Dank auch unsere Abgeordneten in Europa, Bund und Land für die gute Zusammenarbeit in allen Bereichen.

Danken möchte ich auch meinen beiden Bürgermeisterkollegen Guido Belzl und Heinz Meyer für die unkomplizierte, freundschaftliche und sehr effektive Zusammenarbeit.  

Einen großen Dank möchte ich auch unseren aktiven Agendagruppen und dem Arbeitskreis Heimatpflege mit Hans Bradl, Hans Pröpster und Prof. Bode aussprechen, die sehr wertvolle Arbeit leisten in unserem Archiv und in der Heimatpflege. Gerade auch die Beiträge im Mitteilungsblatt sin besonders wertvoll und werden besonders genau intensiv gelesen.  

Herzlichen Dank an das Kulturforum und der Leitung von der Kulturbeauftragten Angelika Herrmann, das Monat für Monat ein interessantes und qualitativ sehr hochwertiges Programm für unser Kulturschloss zusammenstellt und immer mit neuen Ideen aufwartet.  

Ebenfalls ein Dankeschön meinen beiden Stellvertretern Hans Pröpster und Günter Eckstein, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, im Bauhof, in den Kindergärten und in der Bücherei für die stets zuverlässige Mitarbeit. Die Kollegialität, der persönliche Einsatz und Hilfsbereitschaft stehen bei allen im Vordergrund. Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott gilt auch allen Firmen, Geschäften und Banken, die uns unterstützen und immer wieder bereit sind, als Sponsor und Unterstützer bei den Vereinen aufzutreten und damit auch das Ehrenamt kräftig unterstützen.  

Ehrungen Brauchtum und Tradition

In unserer Gemeinde engagierten sich auch 2015 wieder eine sehr große Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern ehrenamtlich. Diese ehrenamtliche Arbeit hat Zukunft und ist keineswegs unmodern geworden. Darum ist es uns ein Anliegen Danke zu sagen und Ehrungen auszusprechen, die in der Regel stellvertretend sind, für viele, die oftmals in zweiter oder dritter Reihe ihre Arbeit zu tun.

Eine kleine Ehrung möchten wir heute Abend einigen Bürgern überreichen, die stellvertretend stehenh für viele andere.

  • Blaskapelle Eppelein (Daniela Silberhorn, 1. Vorstand)
  • Marktkapelle Postbauer-Heng (Tobias Christoph, 1. Vorstand)
  • Blaskappelle Pavelsbach (Max Fries, 1. Vorstand)
  • Kirwa Kemnath (Erwin Gömmel & Maximilian Saager)
  • Jacobi Kirwa (Matthias Marx, Vorstand)
  • Kirwa Pavelsbach (Martin Kleesattel & Christian Pröll)
  • Unsere Wirte (Michael Stiegler & Siegfried Fink)
  • Bucher Dorfgemeinschaft (Erwin Schneider & Silke Nießlbeck)
  • Heimat- und Trachtenverein (Gerhard Igl, Vorsitzender)
  • Volkstanzkreis (Johann Lehner, Vorstand)
  • Kreisbrandmeister a. D. Albert Silberhorn
  • 40jährige Dienstjubiläen bei der Marktgemeinde (Ingrid Meyer & Walter Bösl)

Spruch

Im Leben geht es nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen.

Ganz schön lebenswert aber ist unser Motto, unser Maßstab und an dem wollen und müssen wir unser Tag für Tag messen. Nur wenn alle mit anpacken und nach vorne blicken schaffen wir eine positive und zukunftsorientierte Weiterentwicklung unserer Marktgemeinde. Arbeiten wir gemeinsam an einer guten Zukunft für unsere Gemeinde und uns Bürgern – herzlichen Dank.